Schweizer in europäischen Seehäfen und im spanischen Binnenland

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Pressestimmen

„… In sum, Sigerist’s book offers an invaluable set of little known data that may serve as a guide to further research… „

Swiss American Historical Review 1996/Prof. Leo Schelbert

Inhalt

In der europäischen Migrationsgeschichte seit der Frühen Neuzeit haben Schweizer eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Ihre Wanderungsbewegungen in die europäischen Hafenstädte und in das spanische Binnenland zeichnet Stefan Sigerist anhand hunderter biographischer Skizzen nach. In ihnen spiegeln sich Aufstieg und Niedergang von Familienverbänden wie auch die Begründung heute noch bestehender Dynastien . Sichtbar werden die Verteilung der Schweizer Emigranten auf die Berufsgruppen und ihre regionale Verteilung in Europa sowie die daraus resultierenden Netzwerkstrukturen. Für die Nationalgeschichte der Eidgenossenschaft, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte Europas und die Mikrogeschichte bedeutender europäischer Städte stellt Sigerists Werk ein profundes Datengerüst bereit.

Bereits vor 1600 emigrierten Schweizer Kaufleute, Zuckerbäcker und Cafetiers nach Frankreich, Portugal oder Spanien, und auch in Hamburg und Amsterdam entstanden bereits am Ende des 16. Jahrhunderts große Schweizer Kolonien.

In Bordeaux entwickelte sich eine große eidgenössische Kolonie, im Laufe der Zeit gewannen auch Städte wie Le Havre oder Cádiz zunehmend an Bedeutung. Insgesamt war die berufliche Zusammensetzung zwar ähnlich, doch die jeweilige Gewichtung variierte. Während in Le Havre und Lissabon die Kaufleute dominierten und von Cádiz aus sogar Geschäfte bis nach Südamerika getätigt wurden, ließen sich in der Bretagne vor allem Cafetiers nieder. Von Bilbao aus entwickelte sich in Spanien ein regelrechtes kleines Kaffeehaus-Imperium. In Amsterdam und Hamburg hingegen taten sich die Schweizer im Finanzwesen und in der Politik hervor.

Die Motivation der Emigranten war unterschiedlichster Natur. Die einen wurden durch ihre Abenteuerlust angetrieben, die anderen hatten das Ziel vor Augen, mit neuem Wissen eines Tages das eigene Land weiterzuentwickeln und wieder andere folgten ihren bereits ausgewanderten Verwandten.

Die Eidgenossen blieben häufig während mehrerer Generationen im Gastland, ohne die Kontakte mit ihren Familien zu Hause zu verlieren. Einige assimilierten sich, andere kehrten wieder in die Heimat zurück – einige konnten sich früh in den Ruhestand begeben, andere wurden, arm und von Heimweh geplagt, in fremder Erde begraben.
Durch das breite Wissen um fremde Märkte, welches die Schweizer in ein kleines Land ohne Rohstoffe und Meerzugang zurücktrugen, halfen sie beim Aufbau seines Wohlstandes.
Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen in den Archiven zwischen Hamburg und Cádiz sowie der schweizerischen Heimatstädte liefert der Autor biographische Skizzen zu Emigration und Remigration von der frühen Neuzeit bis in das 20. Jahrhundert. Dabei gelingt es ihm, sowohl einen Einblick in die Zusammensetzung der eidgenössischen Kolonien und ihre internationalen Netzwerke zu geben als auch die individuellen Schicksale nachzuzeichnen. .